Zahnfleischrückgang

Die Zähne sind die Pfeiler unserer Gesundheit. Ein intaktes, harmonisches Gebiss sorgt für einen reibungslosen Kaumechanismus und ist der erste Schritt einer florierenden Verdauung. Der gleichmäßige Mahlvorgang sorgt dafür, dass der Nahrungsbrei die richtige Zusammensetzung hat. Festes, rosiges Zahnfleisch ist nicht nur ein Attraktivitätsfaktor beim Lächeln- es schützt die Zähne von Plaque und die empfindlichen Zahnhälse vor Irritationen. Entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis) und kranke Zähne weisen einen hohen Bakterienbefall auf, der über den Blutweg bis in die Organe gelangen kann. Zahnfleischrückgang ist oftmals ein Alarmsignal, das eine Behandlung beim Zahnarzterfordert. Parodontitis gehört zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen in Deutschland. Die jährliche oder häufigere Prophylaxe vom Zahnarzt ist die sicherste Prävention für Patienten. Die professionelle Zahnreinigung merzt Bakterien aus und stellt wieder die Grundlage für eine gesunde Mundflora her.

Was verursacht Zahnfleischrückgang?

An Zahnfleischrückgang kann eine erbliche Disposition beteiligt sein. In vielen Fällen steckt jedoch eine Parodontitis, eine durch Keime ausgelöste Entzündung des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches, dahinter.
Als weitere Ursachen kommen infrage:

  • mangelhafte Mundhygiene
  • manuelle Reizung
  • hormonelle Dysbalancen
  • Infektion
  • zu viel Druck beim Zähneputzen
  • zu harte Zahnbürste
  • Bruxismus (Zähneknirschen oder Zähnepressen)
  • Zahnfehlstellungen
  • anatomische Gründe
  • Rauchen
  • ungesunde, vitaminarme Ernährungsweise

Wer ist besonders von dieser Erkrankung betroffen?

Zur Risikogruppe zählen:

  • Patienten mit chronischen Erkrankungen
  • oder Herz-/Kreislaufstörungen
  • Frauen in den Wechseljahren
  • Schwangere
  • Senioren
  • Raucher
  • Diabetiker

Das Zahnfleisch von Rauchern wird nicht so gut durchblutet, woraus sich der Schwund ergeben kann. Das Nikotin hat einen verengenden Effekt auf die Adern in der Gingiva.

Bei Menschen mit Diabetes mellitus ist die Gefahr an Zahnfleischschwund und Parodontitis zu erkranken, dreifach erhöht. Vor allem, wenn der Blutzucker nicht optimal eingestellt ist. Dies zieht häufig ein instabiles Immunsystem nach sich. Parodontitis und Diabetes beeinflussen sich wechselseitig negativ. Für diesen Personenkreis ist eine zahnmedizinische Therapie in Rücksprache mit dem behandelnden Diabetologen besonders elementar.

Schwangere sind anfälliger für Zahnfleischerkrankungen, was sich in der hormonellen Umstellung begründet. Es kommt eher zu Zahnfleischentzündungen, die ohne Behandlung Parodontitis und im schlimmsten Fall vorzeitige Wehen auslösen.

Auch dauerhafte psychische Belastungen und ein übermäßiger Alkoholkonsum können den Zahnfleischschwund triggern. Das Immunsystem der Betroffenen läuft im Sparmodus. Der ständige Alarmzustand strengt den Körper massiv an und verbraucht die Energie, die eine funktionstüchtige Abwehr benötigt.

Zahnfleischschwund ist auch ein ästhetischer Makel und hindert Patienten oft daran mit offenem Mund zu lachen. Die Erkrankung erzeugt Hemmungen und begünstigt eine Abkehr vom gesellschaftlichen Leben. Außerdem wird das freie Reden in der Öffentlichkeit behindert, der Patient zieht sich zurück. Depressionen können dazukommen, vor allem wenn Mundgeruch und Schamgefühl zu den weiteren Symptomen gehören.

Was ist eine Parodontitis?

Unter einer Parodontitis, die umgangssprachlich auch Parodontose genannt wird, versteht man eine Entzündung des Zahnbetts. Sie kann einzelne Zähne betreffen, sich aber auch auf das gesamte Parodont ausbreiten und bis zum Kieferknochen voranschreiten. Die toxischen Stoffwechselprodukte der Erreger, die das Zahnfleisch besiedeln, provozieren eine lokale Inflammation. Im fortgeschrittenen Stadium wird der komplette Zahnhalteapparat von den schädlichen Mikroorganismen attackiert. Das Tückische an dieser Krankheit ist, dass sie zunächst schmerzfrei verläuft. Später gesellen sich Zahnfleischbluten und Mundgeruch dazu. Ein auffälliges Symptom ist die Rückbildung des Zahnfleischs. Eine nicht behandelte Parodontitis kann zu Zahnverlust führen. Zahnersatz ist eine kostspielige Angelegenheit. Umso wichtiger ist daher eine rechtzeitige Vorsorge und regelmäßige Kontrolle der Zähne sowie des gesamten Mundraums durch den Zahnarzt.

Ist Parodontitis ansteckend?

Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, besteht grundsätzlich Ansteckungsgefahr. Wer von Parodontitisbetroffen ist, sollte verantwortungsbewusst handeln und den Partner oder die Familienangehörigen informieren. Auf diese Weise können diese ebenfalls in der Zahnarztpraxis behandelt werden. Der Ausbruch der Erkrankung hängt vom jeweiliges Gesundheitsstatus und der Wehrhaftigkeit des Immunsystem ab. Die Ausbreitung der Erreger über den oralen Transfer sollte aber unbedingt vermieden werden. Eine tägliche Ernährung, die viele Antioxidantien enthält, ist ein guter Schutzschild gegen Keime, die die Zähne und den gesamten Körper schwächen. Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente sind die Basis einer gesunden Nahrungsaufnahme.

Kann man öfter an Parodontitis erkranken?

Die Erkrankung kann jederzeit neu aufflammen. Aus diesem Grund sind die regelmäßigen Check-ups in der Praxis und die individuellen Prophylaxen obligatorisch, will man Parodontitis dauerhaft in den Griff bekommen oder vermeiden. Der Zahnarzt in Düsseldorf bietet hierzu spezielle Therapien an. Der Verzicht auf Fast Food, Konserviertes, Produkte mit langer Zutatenliste und hohem Zuckergehalt sind ein erster und wichtiger Schritt, der die präventiven zahnmedizinischen Maßnahmen unterstützt.

Wie sieht die Behandlung von Zahnfleischschwund aus?

Um eine Entzündung im Mundraum und einen daraus resultierenden Zahnfleischrückgang zu vermeiden, ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung die beste Basis. Diese Methode ermöglicht eine gründliche Säuberung der Zahnfleischtaschen und Eliminierung von Plaque auf den Zähnen, Zahnstein, Belägen sowie Verfärbungen. Bei gravierendem Status können die Zahnfleischtaschen operativ geöffnet und so tiefsitzende Keime eliminiert werden. Auch festsitzender Zahnersatz wie ein Zahnimplantat wird mit spezifischen Instrumenten vorsichtig von den Bakterienbefreit. Bei der Reinigung von Implantaten achtet der Zahnarzt explizit darauf, dass dessen Oberfläche keine Kratzer abbekommt. Ansonsten können sich leicht Keime an den rauen Stellen einnisten. Wurde bereits bei einem Kontrolltermin Zahnfleischschwund diagnostiziert, können die empfindlichen Zahnhälse präventiv mit Fluoridlack versorgt werden. Diese Schutzschicht mindert die Beschwerden beim Kontakt mit heißen oder kalten Substanzen. Da das Zahnfleischleider nicht von alleine nachwächst, gibt es aus kosmetischer und zahnmedizinischer Sicht noch eine andere Option. Eine langfristige Lösung des zahnmedizinischen Problems inkludiert einen korrigierenden chirurgischen Eingriff, der auch ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Das Aufschneiden der Gingiva und deren Neupositionierung kann jedoch mit Komplikationen wie heftigen Schwellungen und Schmerzen verbunden sein. Auch die Transplantation von Gewebe führt häufig zu starken Beschwerden.

Warum muss Zahnfleischschwund behandelt werden?

Zurückgezogenes Zahnfleisch, das die Zahnhälse freilegt, ist nicht nur ein ästhetisches Problem, das bei der Kommunikation und beim natürlichen Lachen hemmt- es kann auch in Zahnlockerung oder Zahnausfall enden. Zahnfleischschwund ist meist ein Indiz für eine entzündliche Veränderung, die der Zahnarzt behandeln und den infektiösen Biofilm entfernen muss. Ein unbehandelter Zahnfleischrückzug, der mit einer Parodontitis einhergeht, mündet in einem erhöhten Risiko an Atherosklerose zu erkranken sowie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Auch das potenzielle Krebs-Risiko in der Kopf-Hals-Region kann dadurch ansteigen.