Aphten behandeln

Etwa zehn Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben daran: Aphten. Aphten sindSchleimhautdefekte im Mund, die meist mit Schmerzen verbunden sind. Sie sitzen in der Mundschleimhaut, im Zahnfleisch oder auf der Zunge und zeigen sich mit weißen Flecken in unterschiedlicher Größe. Sie können manchmal ebenso auf der Innenseite der Lippen auftreten, in seltenen Fällen ist sogar der Gaumen  von der Erkrankungbetroffen. Ein typisches Symptom ist auch die Rötung um die Aphthen. Ist die Schleimhaut stark entzündet, treten häufig heftige Beschwerden auf.

Symptome: Welche Beschwerden rufen Aphthen hervor?

Zu den Symptomen von Aphthen gehören:

  • Brennen
  • Schmerzen
  • Kribbeln
  • Spannungsgefühl
  • weißlicher Belag mit roter Umrandung
  • Schmerzen beim Kauen und Schlucken
  • Beschwerden beim Sprechen
  • Zähneputzen tut weh

Woher kommen Aphten im Mund? Was löst Aphthen aus?

Die Entstehung von schmerzhaften Aphten hat vielseitige Auslöser. Zahnspangen und Zahnersatz kommen als Ursache infrage. Auch Vitaminmangel trägt häufiger zur Entwicklung von Aphten. Gerade wenn zu wenig Vitamin B12, Folsäure und die Spurenelemente Eisen und Zink vorhanden sind, steigt das Risiko für Aphthen. Generell ist die Gefahr für eine Entzündung im Mund größer, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Es empfiehlt sich nach erfolgreicher Abheilung eine vorbeugende Ernährungsweise, die gemüsebetont und zuckerarm aussehen sollte. Antioxidantien hemmen Entzündungen und schützen vor der Entstehung neuer Erkrankungen. Sie sind ein starkes Geschütz gegen jegliche Erreger. Die Radikalfänger sind ganz besonders im fortgeschrittenen Lebensalter wichtig, zum Beispiel in den Wechseljahren, wenn die Hormone aus der Balance geraten und Entzündungen häufiger auftreten. Auch Nahungsmittelunverträglichkeiten und ein geschwächtes Mikrobiom können die Ursache sein. Dann kann mit einer ernährungstechnischen Anpassung nicht selten geholfen werden.

Therapie: Wie lassen sich Aphthen behandeln?

Die Läsionen der Mundschleimhaut werden vom Zahnarzt  symptomatisch behandelt. Bei Aphthen muss auch der Mikronährstoff-Haushalt im Auge behalten werden. Eine eventuelle Unterversorgung mit Vitalstoffen sollte zeitnah ausgeglichen werden. Dazu gehört zum Beispiel ein Eisen- oder Folsäure-Mangel. Eine hochwertige Nahrungsergänzung kann eine gute Prävention von anderen Entzündungen im Mundraum darstellen und eine vitaminreiche Nahrungsaufnahme begleiten. Schmerzhafte Aphten unter der Prothese oder unter der Zahnschiene, erfordern eine Therapie beim Zahnarzt. Der Zahnarzt kann sie mit speziellen medizinischen Wirkstoffen, Gelen und Mundspülungen behandeln. Diese Wirkstoffe fördern die Abheilung, lokale Betäubungen helfen gegen die Schmerzen. Zuhause kann der Patient die Gele und Mundspülungen weiterhin auf die betroffene Mundschleimhautauftragen.Spülungen mit Kamille unterstützen dabei die Entzündung zu heilen. Grüntee ist stark antioxidativ und hat einen günstigen Einfluss. Auch Aloe Vera kann auf die betroffenen Stellen geträufelt werden. Wichtig ist darüber hinaus der Verzicht auf Nikotin und Alkohol bis zu vollständigen Abheilung.

Eine sorgfältige Mundhygiene gehört selbstverständlich dazu. So kann vermieden werden, dass sich auch noch Bakterien rum um den Schleimhautdefekt einnisten und zu den Aphten gesellen. Kleinere Aphten heilen meist von selbst ab, größere bereiten häufiger massive Schwierigkeiten und gehören in ärztliche Behandlung. Manchmal treten auch mehrere Mundgeschwüre gleichzeitig auf, die mit einer Grunderkrankung einhergehen. Ein Termin beim Arzt oder Zahnarzt ist dann dringend angesagt.

Diagnose: Wie stellt der Zahnarzt Aphthen fest?

Der Zahnarzt diagnostiziert Aphthen während einer Kontrolluntersuchung des Mundes. Dazu wird auch die Anamnese des Patienten herangezogen, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Gesonderte Röntgenaufnahmen sind nicht notwendig, um den Auslöser zu finden. Der Zahnarzt kann die Erkrankung der Schleimhaut  in der Regel mit bloßem Auge dingfest machen und im Bedarfsfall die richtige medizinische Therapie einleiten.

Warum verursachen Aphten so heftige Schmerzen?

Das Auftreten von Aphten geht auf die Hyposensibilisierung der Mundschleimhaut zurück. Das Immunsystem antwortet mit einer Überreaktion, die Durchblutung der Schleimhaut funktioniert nicht mehr einwandfrei. Gewebe stirbt ab und die löchrige Schleimhaut entblößt die Nervenenden, was sehr schmerzhaft ist.

Welche Formen von Aphthen gibt es?

Es existieren drei Formen von Aphthen:

  • Minor-Aphthen (häufigster Typ mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent)
  • Major-Aphten
  • Herpetitforme Apthen

Minor-Aphten sind nur erbsengroß und beschädigen die Mundschleimhaut nur leicht. Aus diesem Grund kommt der Heilungsprozess ohne Narbenbildung und meist ohne  Arztkonsultation aus.

Major-Aphthen sind deutlich seltener zu finden Sie dringen tief in die Schleimhaut ein und führen nach dem langwierigen Genesungsprozess aufgrund der Gewebezerstörung zur Narbenbildung. Diese Mundgeschwüre messen zirka 20 Milimeter und können die gesamte Mundhöhle, den Bereich der Zunge und den Rachen befallen.

Herpetiforme Aphthen sind eher eine medizinische Rarität. Sie erlangen nur eine minimale Größe (wenige Millimeter), treten gehäuft auf und werden leicht mit Herpes verwechselt. Meist besiedeln sie den Rand der Zunge oder die Lippeninnenseite.

Aphthen können grundsätzlich mehrmals pro Jahr in Erscheinung treten. Sie stellen an sich keine ernsthafte Erkrankung da, sind aber quälend und schmerzhaft.

Scharfes Essen oder stark gewürzte Speisen, harte oder säuerliche Lebensmittel und Alkoholgenuss können das Entstehen der Mundgeschwüre forcieren. Wer empfindlich dafür ist, sollte seine psychische Belastungsgrenze nicht überschreiten und öfter Pausen in den hektischen Alltag einbauen. Auch eine gute Schlafqualität hat einen wichtigen Stellenwert.