Stomatitis

Die Mundhöhle ist ein sehr empfindliches und wichtiges Organ. Die Verdauung startet im Mund– bedingt durch die Nahrungsaufnahme. Wenn dieser Teil des Verdauungstrakts Irritationen aufweist, kann sich das mit Schmerzen äußern und in Entzündungen zeigen. Reizungen gehen oft mit Schwellungen der Mundschleimhaut einher. Sie können zu Appetitverlust führen und aufgrund der unangenehmen Begleiterscheinung Mundgeruch in sozialem Rückzug enden. Die Auslöser sind meist viraler oder bakterieller Natur. Aber auch Pilze oder bestimmte Medikamente sind öfter die Verursacher. Darüber hinaus wirken sich Hormonschwankungen auf die Mundflora aus und bringen das Gleichgewicht dort durcheinander. Wunde Stellen und Mundtrockenheit sind typische Symptome für die Erkrankung Stomatitis (Mundschleimhautentzündung). Wenn diese Beschwerdebilder auftauchen, sollte der Patient umgehend seinen Zahnarzt konsultieren.

Was ist Stomatitis?

Eine Stomatitis wird auch als Mundschleimhautentzündung oder umgangssprachlich als Mundfäule bezeichnet. Manchmal ist sogar das Zahnfleisch betroffen. Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann in eine Stomatitis übergehen.

Klassische Symptome einer Stomatitis sind:

  • schmerzhafte Bläschen (Aphthen) in der Mundhöhle
  • gerötete Schleimhaut
  • blutende Mundschleimhaut
  • schlechter Atem
  • Beschwerden beim Schlucken
  • beeinträchtigter Geschmackssinn
  • Beschwerden beim Essen/Kauvorgang
  • Fieber
  • vermehrter Speichelfluss

Darüber hinaus kann das Sprechen behindert sein und die Schlafqualität des Patienten leiden. Manchmal treten auch Schmerzen an den Zähnen und am Zahnfleisch auf.

Die Mundschleimhautentzündung ist ansteckend, wenn die Verursacher Viren, Bakterien oder Pilze sind. Aphthen hingegen sind nicht ansteckend. Die Inkubationszeit liegt bei rund zwei bis 14 Tagen. Die Gefahr der Übertragung der Viren ist besonders groß im Akutstadium der Erkrankung. Dann, wenn die Bläschen gerade erst entstanden sind.

Was sind die Ursachen für die Entzündung der Mundschleimhaut?

Mundfäule wird meist durch den Kontakt mit Keimen verursacht. In den häufigsten Fällen sind folgende Auslöser die Ursache der schmerzhaften Erkrankung:

  • Infektion mit Viren oder Bakterien
  • Hefepilze
  • Allergien
  • hormonelle Dysbalancen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Medikamente
  • mechanische Einwirkungen
  • Fehlernährung
  • Mangel an Antioxidantien/Mikronährstoffen
  • Mundtrockenheit
  • schlechte Mundhygiene
  • Karies
  • Zahnstein
  • Plaque
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Nikotin
  • aggressive Mundpflegemittel

Häufig wird die Stomatitis durch Herpes-Viren verursacht.

Wie können Erkrankungen der Mundschleimhaut behandelt werden?

Da es sich um eine orale Erkrankung handelt, ist die Abklärung durch den Zahnarzt naheliegend. Ein Abstrich der Schleimhaut deckt den Erreger auf.

Die Therapie einer Mundschleimhauterkrankung richtet sich nach der Ursache. Wird eine Allergie diagnostiziert, müssen deren Auswirkungen eliminiert werden. Ist eine Infektion der Auslöser, kann der Zahnarzt gegebenenfalls Antibiotika oder ein kortisonhaltiges Medikament verschreiben. Verbirgt sich hinter der Stomatitis eine andere Krankheitsursache, muss dieser auf den Grund gegangen werden. Hier kann die Kooperation mit einem Kollegen auf einem speziellen Fachgebiet erforderlich sein.

Obwohl bei einer Mundschleimhautentzündung einige Hausmittel zu einer Linderung beitragen können, sollte der behandelnde Zahnarzt die erste Anlaufstelle für den Patienten sein. So werden andere Ursachen ausgeschlossen.

Anhand der Anamnese in der Zahnarztpraxis kann auch eine eventuelle Mangelernährung festgestellt werden, die zu der Stomatitis geführt hat.

Desinfizierende Mundspülungen beruhigen die entzündeten Regionen im Mund. Mit diesen Mundspülungen, die Chlorhexidin enthalten, klingen die Entzündungen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Auch die Anwendung von Salbei- oder Kamillentee hat sich bewährt. Die Heilpflanzen hemmen das Jucken oder Brennen. Allerdings sollte dieser Tee lauwarm oder kalt sein, um die betroffenen Gebiete nicht zusätzlich zu befeuern und die Inflammation voranzutreiben. Als Tinkturen, die auf die Aphthen aufgetragen werden, sorgen sie für eine lokale Schmerzreduktion. Jegliche Geschwüre im Mund sollten allerdings zuerst dem Zahnarzt gezeigt werden, damit keine anderen Ursachen übersehen werden.

Stomatitis-Prophylaxe: Wie beugt man Entzündungen im Mund vor?

In der Mundhöhle leben unzählige Bakterien. Gesundheitsfördernde genauso wie krankmachende. Die Zusammensetzung dieser Bakterien ist entscheidend für eine Mundflora im Normbereich. Liegt beim Patienten eine Abwehrschwäche vor, vermehren sich die schädlichen Keime, was freien Radikalen (oxidativen Sauerstoffmolekülen) einen freien Zugang ermöglicht. Diese destruktiven Mikroorganismen greifen die Mundschleimhaut, das Zahnfleisch und die Zähne an. Eine gründliche wie sanfte Mundhygiene ist die beste Prävention. Hier ist auch die Wahl des richtigen Härtegrads der Zahnbürste entscheidend und wieviel Druck beim Putzen ausgeübt wird. Dazu sollte die Zahncreme frei von Reizstoffen sein, die das Gleichgewicht in der Mundhöhle durcheinanderbringen können. Günstig ist eine Zahnpasta mit Fluorid.

Schlechtsitzender Zahnersatz kann ebenfalls ein Trigger für Stomatitis sein. Manchmal begünstigen auch nicht korrekt positionierte Zahnspangen oder Zahnschienen Schleimhautentzündungen. Dies sollte vom Zahnarzt kontrolliert werden. Eine korrekte Anpassung ist dann die Lösung des Problems.

Darüber hinaus hat die gesunde Ernährung einen wichtigen Stellenwert. Vitaminreich sollte sie sein und viele Radikalfänger enthalten, die aggressive Mikroorganismen in der Mundhöhle unschädlich machen. Antioxidantien wehren Bakterien und Viren ab, sie sind die natürliche Polizei, die das Immunsystem bei der Arbeit unterstützt. Auch die ausreichende Trinkmenge ist von großer Bedeutung. Wer zwei bis drei Liter am Tag an zuckerfreien Getränken zu sich nimmt, spült den Mundraum und die Zähne immer gut durch. Dies ist eine probate Vorbeugung von Infektionen, die mit schmerzhaften Bläschen einhergehen.

Was kann ich bei einer Mundschleimhautentzündung essen?

Wenn die Mundschleimhaut von Aphthen besiedelt ist, sollte der Patient auf keinen Fall scharfe Speisen zu sich nehmen. Das würde die entzündete Schleimhaut und die Bläschen nur noch mehr reizen. Generell reagiert eine entzündete Mundschleimhaut mit Schmerzen, wenn feste Speisen, die ausgiebiges Kauen erfordern, gegessen werden. Empfehlenswert sind breiige Gerichte wie Püree. Die Substanz der Nahrungsprodukte sollten in jedem Fall weich sein. Auch das Essen von heißen Speisen ist kontraproduktiv. Besser sind Lebensmittel, die kalt verzehrt werden können. Auch auf dem Weg der Genesung sollte der Patient auf feste Speisen verzichten, um die sensible Schleimhaut im Mund nicht zu irritieren. Dabei darf das Trinken nicht vergessen werden. Grüntee ist ein starkes Antioxidans, das Entzündungen positiv beeinflusst. Der hohe Gehalt an Polyphenolen schützt den gesamten Mundraum.

Eine solide Basis ist die optimierte Zufuhr an Vitamin B und Eisen über die Ernährung. Die tägliche Nahrungsaufnahme sollte zuckerarm sein. Darüber hinaus ist es wichtig, den Stresslevel zu dämpfen und gegebenenfalls Entspannungsverfahren zu erlernen.

Wie lange dauern Entzündungen im Mund?

Meist erholen sich die Patienten schnell von der Stomatitis. Die durchschnittliche Dauer liegt bei sieben bis zehn TagenWichtig ist die rechtzeitige Behandlung beim Zahnarzt. Entzündungen im Mund können allerdings langwierig sein, wenn es sich um eine gravierende Ausprägung handelt. Bei leichteren Formen stehen die Chancen gut für eine schnelle Ausheilung. Vorausgesetzt, der Patient verzichtet auf stark gewürzte, saure und scharfe Gerichte.