Plombe

Plombe aus Amalgam

Viele Patienten haben nach wie vor Amalgam im Mund. Warum? Das Material ist kostengünstig, außerdem kann es schnell und leicht verarbeitet werden. Für Amalgamfüllungen spricht auch ihre lange Haltbarkeit. Allerdings ist Amalgam inzwischen umstritten, da es das Schwermetall Quecksilber als Inhaltsstoff hat. Quecksilber zählt zu den toxischen Metallen. Allerdings konnten negative Effekte auf die Gesundheit in direkter Verbindung mit Amalgamfüllungen bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Gut verträgliche Alternativen sind Kompositfüllungen sowie Versorgungen aus Kunststoff oder Keramik. Diese Füllungen sind eine ästhetische Lösung, vor allem im Sichtbereich. Wenn zur Behebung von Karies und zu anschließenden Abdichtung eine große Füllung nicht mehr ausreicht, haben sich Inlays vom Zahnarzt bewährt.

Was ist eine Plombe?

Der Begriff “ Plombe“ entspringt der Umgangssprache. Eigentlich ist damit eine Zahnfüllung gemeint, die ein Loch im Zahn überbrückt, das bei der Entfernung von Karies entstanden ist. Die Kariesbeseitigung mit anschließendem Verschluss des Hohlraums wird zahnmedizinisch auch als konservierende Behandlung bezeichnet. Das Wort „Plombe“ stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „Blei“. Die ersten Zahnfüllungen waren aus diesem Werkstoff. Die Art der Füllung wird durch den laienhaften Ausdruck „Plombe“ heutzutage jedoch nicht definiert. Füllungen gibt es aus unterschiedlichen Materialien- die Wahl richtet sich nach dem jeweiligen Zustand des Zahns und dem Wunsch des Patienten.

Die Vorteile von Amalgamfüllungen:

  • jahrelange Haltbarkeit (meist über zehn Jahre)
  • erprobtes, bewährtes Material
  • hohe Stabilität
  • kann gut im Seitenzahnbereicheingesetzt werden
  • einfach zu verarbeiten
  • preiswerte Füllung
  • Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassenübernommen

Die Nachteile von Amalgam:

  • Quecksilberwird freigesetzt (minimale Menge)
  • geringe Anteile können in den Körper gelangen
  • nicht geeignet für Allergiker
  • keine optimale Bioverträglichkeit
  • Lösen von Quecksilber Anteilenbeim Entfernen oder dem Einsatz von Zahnfüllungen aus Amalgam
  • chronische Amalgam „Vergiftung“ ist möglich
  • keineästhetische Füllung

Amalgam gilt zwar als sicher, wird aber aufgrund der zahlreichen Vorbehalte oft nicht mehr von Zahnärzten verwendet. Amalgamfüllungen müssen entfernt werden, wenn die Füllung im Zahn defekt ist oder sich eine Entzündung im Mundraum entwickelt hat. Ist die Amalgamfüllung brüchig, besteht die Gefahr, dass sich Schwermetalle ihren Weg in den Körper bahnen.

Wie lange ist eine Zahnfüllung haltbar?

Ein defekter Zahn muss zeitnah vom Zahnarzt saniert und mit der passenden Füllung versorgt werden. Nur so können die Funktionen des Kaumechanismus und der harmonische Biss erhalten bleiben. Eine gleichmäßige Belastung der Zähne ist wichtig für die Festigkeit von Zahn- und Kieferknochen. Außerdem können aus unbehandelten Zahnproblematiken Folgeerkrankungen entstehen, die sich nicht nur auf den Mundraum beziehen.

Füllungen aus Komposit halten in der Regel fünf Jahre und mehr, Amalgam bis zu acht Jahren und Keramik Inlays bis zu zehn Jahren. Ein Inlay aus Gold ist besonders langlebig- diese Versorgung hält durchschnittlich 15 Jahre. Natürlich tragen auch eine gewissenhafte Mundhygiene und das korrekte Zahnputzverhalten zu einem langen Erhalt der Zahnfüllungen bei. Darüber hinaus ist die Wahrnehmung der regelmäßigen Kontrolltermine beim Zahnarzt zusammen mit der individuellen Prophylaxe und professionellen Zahnreinigung elementar. Die Mitarbeit des Patienten und das Verantwortungsbewusstsein für die eigene Mundgesundheit sind also gefragt für ein nachhaltiges, attraktives Lächeln.

Wie schädlich ist Amalgam in den Zähnen?

Amalgam gilt zwar nach wie vor als sicherer Werkstoff, in einigen Fällen ist dieses Material jedoch nicht für den Patienten geeignet und kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Bei einer großen Amalgamfüllung erhöht sich zudem die Belastung mit Quecksilber. Während des Kauvorgangs oder dem Zähneknirschen ist es nicht auszuschließen, dass Bestandteile aus Füllungen in geringer Konzentration freigesetzt werden.

Poröse Amalgam Füllungen erfordern einen zügigen Zahnarzttermin. Der Zahnarzt entfernt dann unter Einhaltung der Sicherheitsstandards zum Schutz des Patienten das Amalgam und setzt eine neue Plombe ein. Voraussetzung dafür ist, dass noch genügend Zahnsubstanz vorhanden ist.

Für wen ist Amalgam nicht geeignet?

Bei Amalgam handelt es sich um eine Legierung, die sich zu 50 Prozent aus Quecksilber zusammensetzt. Für einige Patienten ist diese Füllung gesundheitlich nicht ohne Risiko. Zu den Betroffenen gehören:

    • Kinder
    • Jugendliche unter 15 Jahren
    • Allergiker
    • Schwangere
    • Stillende Frauen
    • Patienten mit einer Niereninsuffizienz

Bis 2030 soll Amalgam laut EU-Vorgaben gänzlich aus den Zahnarztpraxen verschwinden Amalgam fällt im Moment jedoch noch unter die Regelversorgung, die die gesetzlichen Krankenkassen gewähren.

 

Darüber hinaus ist es gemäß der EU-Quecksilberverordnung vom 1. Juli 2018 untersagt, dass Amalgam für die Füllung von Milchzähnen verwendet wird. Zu den zuzahlungsfreien Leistungen der GKV zählt seit 1. Juli 2018 die Versorgung der Seitenzähne mit Kunststoff (Komposit) bei Kindern und Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr sowie schwangeren und stillenden Patientinnen.

Kompositfüllungen treten immer öfter an die Stelle von Amalgam. Wer Wert auf Ästhetik legt, profitiert von dem zahnfarbenen Kunststoff, der von den echten Zähnen kaum zu unterscheiden ist. Außerdem ist der Werkstoff Komposit für den Patienten gut verträglich und verschönert das Zahnbild.

Zahnfüllung oder Inlay – was ist besser?

Eine fortgeschrittene Karies geht meist mit Schmerzen einher. Je früher die Behandlung vom Zahnarzt erfolgt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn restauriert und so erhalten werden kann. Dauerhafte Abdichtungen bewahren vor neuen Zahnerkrankungen und SchmerzenZahnfüllungen oder Inlays (Einlagefüllungen) aus Gold sind bestens geeignet, da sie sehr stabil und biokompatibel sind. Dieses Material ist langlebig und belastbar, meist hält es mindestens 15 Jahre. Wenn ein Zahn von starker Karies befallen ist, muss das Loch weiträumig ausgebohrt werden. Dabei geht viel von der Zahnsubstanz verloren. Eine einfache Zahnfüllung reicht dann meist nicht aus. Ein Inlay kann notwendig werden, um die Stabilität des Zahns wieder zu gewährleisten. Der Zahnarzt beurteilt während einer Untersuchung den Status des Zahns und berät den Patienten bezüglich der richtigen Füllung.

Grundsätzlich dürfen Patienten das Material einer Füllung frei wählen oder sich dieses vom behandelnden Zahnarzt empfehlen lassen. Man unterscheidet „Plomben“, die direkt in den Zahn eingesetzt werden von solchen, die erst von einem Zahntechniker angefertigt werden müssen. Das sind Einlagefüllungen (Inlays), die nach einer digitalen Abformung im hauseigenen Labor produziert und danach in den Zahn eingebracht werden. Der Zahnarzt verschließt das Loch temporär, bis das Inlay fertig ist. Diese provisorische Lösung engt den Patienten im Alltag nicht ein.

Resistente, strapazierfähige Füllungen im Seitenzahnbereich sind Zusammensetzungen aus Edelmetall sowie Kunststoff und Keramik. Genaue Auskünfte zu den diversen Füllmaterialen, provisorischen Versorgungen und eventuellen Kosten erteilt der Zahnarzt während eines Beratungstermins in der Praxis.