Parodontaler Screening-Index (PSI)

Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, ist eine weit verbreitete Erkrankung. Fatalerweise beginnt sie meist schleichend und kann im ungünstigsten Fall zu Zahnverlust und Folgeerkrankungen, die die den gesamten Organismus betreffen, führen. Bakterien gelangen vom Mundraum über den Blutweg in die Organe und können dort eine Menge Schaden anrichten. Von daher ist es von großer Wichtigkeit, die Zähne vom Zahnarzt kontinuierlich kontrollieren zu lassen und regelmäßig die Termine zur professionellen Zahnreinigung wahrzunehmen. Bei diesen Untersuchungen kann der Zahnarzt auch den Grad einer Parodontitis oder das sichtbar erhöhte Risiko dafür feststellen. Das Tool zu Bestimmung des Zustands von Zähnen und Zahnfleisch ist der parodontale Screening Index.

Was ist ein parodontaler Screening Index?

Der parodontale Screening Index deckt Parodontalerkrankungen und ihren Schweregrad auf. Bei dieser Untersuchung wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen ermittelt. Mit einer Sonde nimmt der Zahnarzt jeden einzelnen Zahn und die Beschaffenheit des Parodont ins Visier. Die Längenkennzeichnung ermöglicht, bereits minimale Unregelmäßigkeiten sowie Aufrauhungen festzustellen.

Wie funktioniert die Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates?

Parodontitis ist eine multifaktorielle Erkrankung, die sich auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten kann. Die Volkskrankheit darf man also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auch diverse Umweltfaktoren, die erbliche Disposition, Diabetes oder Rauchen spielen bei der Entstehung eine Rolle. Keime können bis in die Organe transportiert werden und dort gefährliche Herz-/Kreislaufstörungen, Infarkte oder Schlaganfälle auslösen. Umso wichtiger ist die Prävention. Der Parodontale Screening Index ist eine Vorsorgemaßnahme, um Erkrankungen des Zahnhalteapparates rechtzeitig zu erkennen und schnell zu agieren. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für den PSI alle zwei Jahre.

Wie wird der PSI erhoben?

Das Gebiss besteht aus den Sextanten (drei Arealen je Kiefer). Jeder Sextant wird mit einer speziellen Sonde inspiziert. Pro untersuchtem Sextant trägt der Zahnarzt den jeweils höchsten Wert ein. Falls ein Zahnfleischrückgang oder ein instabiler Zahn festgestellt wird, versieht der Zahnarzt den eingetragenen Code zusätzlich mit einem Stern. Es gibt fünf Stufen, die den Zustand des Parodonts exakt darstellen. Falls alle Sextanten mit dem Code 0 gekennzeichnet wurden, ist die Untersuchung ohne Befund– der Patient hat einen intakten Zahnhalteapparat ohne Entzündungen am Zahnfleisch oder Zahnfleischrückgang.

Wie stellt der Zahnarzt Zahnfleischtaschen fest?

Mit einer Parondontal-Sonde misst der Zahnarzt die Tiefe der Zahnfleischtaschen und kann bei diesem Vorgang auch entzündliche Prozesse feststellen. Wenn die Messtiefe unter 3 Millimetern liegt, ist das Zahnfleisch gesund. Wird bei der Untersuchung eine Zahnfleischtiefe von 3,5 Millimeter oder mehr diagnostiziert, handelt es sich um eine beginnende Parodontitis, die eine Therapie erfordert.

Was wird bei der PSI- Untersuchung gemacht?

Der Abstand zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch wird mit einem dafür eingesetzten Instrument gemessen. Dank der PSI-Untersuchung kann zahnärztlich schnell interveniert und eine Parodontitis effektiv behandelt werden. Je früher die Entzündung des Zahnhalteapparates festgestellt wird, desto erfolgreicher sind die zahnärztlichen Maßnahmen.

Was sagen die Codes bei der Erhebung des PSI aus?

Parodontaler Screening Index und PSI-Code sind synonyme Begriffe. Die Ermittlung des PSI-Codes beinhaltet, dass der behandelnde Zahnarzt den Status des Parodonts bestimmt. Auf diese Weise kann er eventuelle negative Veränderungen sofort erkennen und dementsprechend reagieren. Code 3 steht beispielsweise für eine mittelstark ausgeprägte Parodontitis. Code 4 bezeichnet eine sehr tiefe Zahnfleischtasche– es besteht dringender Behandlungsbedarf. Code 1 und Code 2 verweisen auf eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Nur der jeweils höchste Wert wird im Befund vermerkt und zur Gesamtbeurteilung herangezogen.

Muss man vor der PAR-Therapie einen PSI erheben?

Schritt eins bei einer PAR-Therapie kann der PSI sein, um den Schweregrad der Entzündung und des Zahnfleischschwunds zu ermitteln. Zwingend notwendig ist diese Reihenfolge nicht- bei einer kontinuierlichen Vorsorge, die auch den PSI beinhaltet, können aber Erkrankungen des Gebisses sicher festgestellt und dann zügig behandelt werden.

Eine von der Krankenkasse bewilligte PAR-Behandlung ist an den Ausschluss von Zahnstein und anderen Mängeln, die aus einer schlechten Mundhygiene resultieren, gekoppelt. Es muss zuvor eine gründliche professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt erfolgen. Es darf keine Karies und keine defekte Füllung oder wacklige Krone vorliegen, wenn mit einer PAR-Therapie begonnen werden soll.

Fazit

Der PSI ist ein sinnvolles Werkzeug, um Parodontitis bereits im Anfangsstadium effektiv zu bekämpfen. Mithilfe des parodontalen Screenings können Entzündungen des Zahnbetts vom Zahnarzt rechtzeitig diagnostiziert werden. Unter diesen Voraussetzungen ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Therapie groß. Prophylaxen und eine vitaminreiche zahngesunde Ernährung zusammen mit korrekter Mundhygiene und den zahnärztlichen Maßnahmen stellen eine solide Prävention für den Patienten dar. Auf diese Weise kann auch bei einer beginnenden Parodontose schnell eingegriffen und therapiert werden. Parodontose ist eine chronische Erkrankung, die bei Nichtbehandlung langfristig zu einer Zerstörung von zahnstützendem Gewebe und Knochensubstanz führt. Eine beginnende Gingivitis (Zahnfleischentzündung) kann bereits ein Hinweis auf eine gesteigerte potenzielle Parodontitis-Disposition sein. Zahnverlust und teuer Zahnersatz können mit der konsequenten Vorsorge vermieden werden. Sollte bereits eine Parodontitis vorliegen, hat der Patient bei einer frühzeitigen gezielten Behandlung eine bessere Prognose. Die Erhebung des PSI tut nicht weh, er ist wichtiges Tool für langfristige Zahngesundheit und ein stabiles Gebiss.