Karies behandeln, ohne zu bohren? Mit diesen vier Regeln soll es funktionieren!

Kariesfreies Lächeln

Karies ist seit jeher der Feind gesunder Zähne. Hatte Karies die Zähne erst mal angegriffen und sich ausgebreitet, kamen Patienten bisher um den Einsatz von Bohrern und Zahnfüllungen nicht herum. Australische Forscher haben jetzt untersucht, ob Karies auch ohne Bohren erfolgreich behandelt und sogar geheilt werden kann.

Bei Karies, Bohren und Füllen

Die Standardbehandlung bei kariösen Zähnen ist, den Defekt zu erkennen und mittels eines Bohrers zu entfernen, anschließend wird der abgetragene Teil des Zahnes durch Füllmaterial wiederhergestellt. Dieses Vorgehen beruht vor allem darauf, dass man davon ausgeht, dass Karies sich schnell entwickelt und ausbreitet. Um dies zu verhindern, schafft ein schneller Eingriff Abhilfe.

Karies entwickelt sich über Jahre

Die australischen Forscher der Universität Sydney haben Studien der letzten 50 Jahre analysiert und ihre eigene Studie durchgeführt, um das Thema Karies und dessen Behandlung zu untersuchen. Dabei kam unter anderem heraus, dass Karies viele Jahre braucht, im Schnitt vier bis acht Jahre, um sich von außen bis in das Innere eines Zahnes durchzufressen. Die Entwicklung von Karies dauert also deutlich länger als bisher gedacht.  Diese Erkenntnis führt zu dem Schluss, dass eine Vielzahl an Füllungen bei Patienten nicht unbedingt notwenig sind und gegebenenfalls auch anders behandelt werden könnten. Daraufhin hat das Forscherteam ein Karies Management System mit vier Regeln dazu erstellt, wie Karies im Frühstadium gestoppt und sogar geheilt werden kann.

  1. Zum Schutz des betroffenen Zahnes wird beim Zahnarzt ein konzentrierter Fluoridlack auf die kariöse Stelle aufgetragen.
  2. Der Patient muss sich zu Hause regelmäßig und gründlich seiner Zahnpflege widmen.
  3. Der Patient sollte auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, besonders zwischen den Hauptmahlzeiten, verzichten.
  4. Der betroffene Zahn muss regelmäßig beim Zahnarzt kontrolliert werden.

Diese Methode haben die Forscher bereits erfolgreich an betroffenen Patienten anwenden können.

Gebohrt wird nur bei echten Löchern

Die genannte Methode, zur Behandlung von Karies im Frühstadium bietet der Studie nach eine Alternative zur herkömmlichen Behandlungsmethode und kann dem Patienten unnötige Füllungen ersparen. Gebohrt werden müsste also nur, wenn bereits ein echtes Loch durch Karies entstanden ist. Doch liegt es bei der neuartigen Methode am Patienten und dessen Disziplin, die genannten Regeln umzusetzen. Nur mit seinem aktiven Beitrag und der Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt ist die Methode vielversprechend.

 

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