Fluorid ist für Zahnpflege wichtiger als Zähneputzen

Fluorid Zahnpflege Ilustration

Fluorid in Zahnpasten wird immer wieder kritisiert, es soll schädlich für den Körper sein. Doch dies zu Unrecht, denn Fluorid bietet einen besonders guten Schutz für den Zahnschmelz vor aggressiven Säuren und Kariesbakterien. Das macht den Wirkstoff so besonders wichtig für die Zahnpflege.

Der Zahnschmelz ist das härteste Material des Körpers…

…aber nicht unzerstörbar. Nicht Zucker direkt, ist verantwortlich für Löcher in den Zähnen, sondern Bakterien, die bereits im Mund einen kleinen Teil einfacher Kohlenhydrate, wie sie beispielsweise in zuckerhaltigen Lebensmitteln enthalten sind, zersetzen. Dieser Zersetzungsprozess lässt die für den Zahnschmelz so gefährliche Säure entstehen. Darum ist eine gute Pflege des Mundraumes so wichtig und die effektivste Unterstützung bietet eben Fluorid, welches auch auf natürlicherweise im Körper und Zähnen vorkommt.

Fluorid wirkt stärker als Zähneputzen

Die Oberfläche der Zähne besteht aus Zahnschmelz, welcher wie ein Gitter aufgebaut ist, in dessen Zwischenräumen Mineralien einlagern. Die zuvor beschriebene Säure demineralisiert den Schmelz, so entstehen kleine Löcher, die sich zu Karies entwickeln können, denn der Schutz vor äußeren Einflüssen durch den Zahnschmelz, besteht an dieser Stelle nicht mehr. Fluorid wirkt auf verschiedene Weisen. Wird Fluorid auf den Zahnschmelz gegeben, ist es in der Lage sich selber in das Gitter einzulagern und vereinfacht die Remineralisierung. Gleichzeitig legt es sich wie ein Schutzfilm auf die Zahnoberfläche, Säuren können den Zahnschmelz so gar nicht erreichen. Am effektivsten gelangt es über die Zahnpasta, auf der Zahnbürste, in alle wichtigen Stellen im Mund, was das Zähneputzen also nicht ablöst.

Schutzfunktion steigt mit Dosierung

Studien konnten beweisen, dass die Fluoridmenge für den Grad des Schutzes verantwortlich ist. Demnach wird empfohlen, dass Zahnpasten für erwachsene mindesten 0,1 Prozent Fluorid enthalten, den Grenzwert von 0,15 Prozent jedoch nicht überschreiten sollten. So besteht keine Gefahr einer Überdosierung. Die Wissenschaftler empfehlen, möglichst dicht an den Grenzwert zu gehen, um den maximalen Schutz der Zähne zu erreichen, denn die Schutzfunktion steigt mit höherer Dosierung. Diese Erkenntnis, die von namhaften Instituten, wie die Stiftungen Warentest bestätigt wurde, hat dazu geführt, dass heute im Schnitt 20 Prozent mehr Fluorid in Zahnpasten enthalten ist als noch vor 15 Jahren. Die Kariesstatistik hat gezeigt, dass Zahnpasta mit Fluorid, als ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Lage, in den letzten fast 30 Jahren, beigetragen hat.

Zusätzliches Fluorid zur Zahnpflege notwendig?

Fluorid kann dem Körper, neben Zahnpasta, auch in Wasser oder Salz zugeführt werden. Mit Fluorid angereichertes Salz, kommt beim Essen direkt an die Zähne und kann somit an den richtigen Stellen wirken. Ob das notwendig ist, ist fraglich, schließlich wird dieses Fluorid anschließend geschluckt, was bei Zahnpasta nur minimal geschieht. In der Regel ist eine zusätzliche Beigabe von Fluorid im Alltag nicht nötig. Zahnärzte können dies jedoch vereinzelnd Patienten verordnen, wenn ein besonders hohes Kariesrisiko besteht oder die regelmäßige Zahnpflege offensichtlich weiterhin nicht vor Karies schützt. Zusätzliches Fluorid zur Zahnpflege sollte in jedem Fall mit einem Arzt besprochen werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Fluorid bei Kindern – ein anderes Thema

Für Erwachsene ist das Risiko einer Überdosierung von Fluorid leicht zu vermeiden. Wenn es um die Zahnpflege bei Kindern geht, muss dieses Thema anders betrachtet werden. Klar ist, Fluorid schützt auch Kinderzähne. Wichtig dabei ist jedoch eine geringere Dosierung, als für Erwachsene. Auch wenn eine Überdosierung lediglich eine Auswirkung auf das optische Erscheinungsbild der Kinderzähne hat, wie weiße Linien oder Wolken, sollte besser spezielle Kinderzahnpasta verwendet werden. Schon ab dem ersten Milchzahn sollte die Zahnpflege begonnen und fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwendet werden. Wenn der erste bleibende Zahn durchbricht, in der Regel im Alter von 6 Jahren, sollten bei Kindern Zahnpasten für Junioren oder Erwachsene zum Einsatz kommen.

Haben Sie Fragen zum Thema Fluorid zur Zahnpflege? Dann machen Sie einen Termin und kommen in unsere 360°Zahn Praxis in Düsseldorf. Wir beraten Sie dazu gerne persönlich.

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