4 positive und 5 negative Ernährungsmythen

Frau isst

Die Mythen über besonders gute und besonders schlechte Nahrungsmittel gibt es schon seit Jahrhunderten. Einige halten sich lange, andere wiederum verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. In Zeiten des Internets ist kaum noch ein Überblick zu behalten und jeder scheint es besser zu wissen. Doch was ist dran, an negativen und auch positiven Mythen über einige Nahrungsmittel?

Was ist an den folgenden negativen Ernährungsmythen dran?

Fett ist böse – Der schlechte Ruf von Fett lässt sich nur schwer beseitigen. Lange war Fett der ausgemachte Übeltäter und der Schuld an Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch leider ist es komplizierter als gedacht. Die reine Reduktion des täglich zu sich genommenen Fettes ist nicht die Lösung für eine gesündere Ernährung. Der Schlüssel liegt in der Qualität des Fettes.

Wir essen zu sauer – Damit sind nicht in etwa sauer schmeckende Lebensmittel, wie zum Beispiel Zitronen gemeint sonder es geht um den ph-Wert in Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Hier sollte eine ausgeglichene Balance von beiden herrschen. Der Mythos, dass wir uns zu sauer ernähren hält sich. Doch der Körper verfügt über ein chemisches Puffersystem, das den Ausgleich zwischen sauer und basisch im Körper ohne weiteres regelt.

Karies nur durch süße Speisen – Dass Karies nur durch Süße Lebensmittel entsteht, ist definitiv nicht richtig. Vor allem begünstigen Lebensmittel mit viel Stärke die Entstehung von Karies an den Zähnen. Denn Stärke ist besonders klebrig, haftet lange an den Zähnen und auch in den Zahnzwischenräumen. Zu dem ernähren sich Kariesbakterien von Stärke. Beim Zersetzungsprozess wird Säure freigesetzt, die wiederum den Zahnschmelz abbaut und Karies ein leichtes Spiel hat. Also auch Produkte aus Weizenmehl oder Chips aus Kartoffeln können für Karies verantwortlich gemacht werden.

Abends Essen macht dick – Ein lange geglaubter Mythos, für den es keinen echten Beweis gibt. Diäten wie „Schlank im Schlaf“, setzten auf dieses Konzept. Aber wer abnehmen will, muss trotzdem nicht hungrig ins Bett gehen. Denn was wirklich zählt, ist die über den Tag zu sich genommene Anzahl an Kalorien und der dazugehörige individuelle Grundumsatz. Es stimmt nicht, dass der Körper Kalorien am Abend oder über Nacht anders verarbeitet als am Tag.

Kaffee entzieht Wasser – Lange wurde behauptet, Kaffee hat einen negativen Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt im Körper, er würde dem Körper Wasser entziehen. Dies ist allerdings falsch. Kaffee wirkt lediglich treibend und wird darum schneller ausgeschieden. Trotzdem sollte der tägliche Kaffeekonsum in einem normalen Maß bleiben, denn er kann zu Nervosität, Schlafstörungen und unschönen Zahnverfärbungen führen.

Was ist an den folgenden positiven Ernährungsmythen dran?

Milch ist gut für die Zähne – Dem Mythos, dass das Kalzium in Milch gut für die Zähne ist, ist eine Studie in Amerika auf den Grund gegangen. Auch wenn manche behaupten, der Milchzucker in der Milch verursacht Karies, konnte Gegenteiliges bewiesen werden. Der Studie nach, hat Milch sogar eine schützende Wirkung auf die Zähne, besonders nach zuckerhaltigen Speisen und Getränken. Denn Milch hat eine neutralisierende Wirkung.

Erdbeeren für hellere Zähne – Der Trend aus den USA verspricht als geheimes Hausmittel der Stars, wer seine Zähne mit Erdbeeren reinigt, erhält ein vor allem kostengünstiges strahlend weißes Lächeln. Doch dies ist falsch! Zahnärzte warnen eher vor dieser Methode, denn die Säure kann viel mehr Schäden verursachen, als dass die Erdbeere weiße Zähne macht.

Lieber Honig statt Zucker – Gerade bei Menschen, die abnehmen wollen, hält sich das Gerücht hartnäckig, dass Honig gesünder sei als der herkömmliche Zucker. Doch Fakt ist, Honig besteht aus 80 Prozent Zucker, mit einer ähnlich hohen Zahl an Kalorien und ist keine wirklich Alternative. Auch die Vitamine sind in unerheblicher Menge enthalten. Es ist demnach genau so schädlich für die Zähne wie normaler Zucker.

Viel trinken ist wichtig – Mindesten zwei Liter pro Tag! Dies ist ein verallgemeinerter Mythos, der so nicht stimmt. Zum einen, hängt der Flüssigkeitsbedarf von der körperlichen Beschaffenheit ab. Also wie schwer jemand ist und welchen täglichen Kalorienumsatz er hat. Zum anderen wird sehr viel Flüssigkeit bereits über die Nahrung aufgenommen und muss nicht direkt getrunken werden. Besonders Obst und Gemüse haben einen sehr hohen Wasseranteil. Vor allem aber zeigt der Körper sehr zuverlässig einen Wassermangel durch das Durstgefühl an.

Es lohnte sich in jedem Fall, den Ernährungsmythen auf den Grund zu gehen und deren Wahrheit zu prüfen. Gerade die momentane „Super-Food“ Bewegung ist überwiegend einem einfallsreichen Marketing von Nahrungsmittelunternehmen zu verdanken.

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